Der Maurer und der Elektriker

Die Ausgangssituation:

Wir haben einen Maurer Franz und den Elektriker Mehmet. Beide arbeiten als Angestellte in ihrem Betrieb. Franz möchte eine Leitung in seinem Haus verlegen lassen und Mehmet möchte, nachdem er eine Leitung für sich selber installiert hat, die Wand an dieser Stelle neu verputzen lassen. In beiden Fällen handelt es sich um jeweils eine Arbeitsstunde. Beide verdienen in ihrem Betrieb 45.000 € pro Jahr.

Beide müssen/wollen durch Überstunden die Mittel bereitstellen um die benötigte Dienstleistung zu erhalten.

Die Fragestellung:

  1. Wieviel von seiner Produktion kann man konsumieren?
  2. Wie viel Kosten entstehen für den Endkunden?
  3. Wie werden diese Kosten verteilt?

Szenario 1: Die beiden kennen sich

Da Franz und Mehmet sich kennen, ist die Lösung einfach. Jeder arbeitet seine Stunde beim anderen ab. Danach können sie noch zusammen Grillen und ein paar Bierchen zischen.

Antworten:

  1. 100%
  2. 0
  3. -

Szenario 2: Beide arbeiten in ihrem Betrieb die Überstunden ab

Tage pro Jahr365
Wochenendtage104
Feiertage10
Krankheitstage10
Urlaubstage30
Arbeitstage pro Jahr211
Arbeitssstunden pro Tag8
Arbeitssstunden pro Jahr1688
Brutto pro Jahr45.000,00 €
Brutto pro Stunde26,66 €
VK-Preis43,14 €
MwSt6,89 €
Summe AG36,26 €
Verwaltung4,00 €
LNK AG3,12 €
RV AG2,48 €
Brutto26,66 €
RV AN2,48 €
LNK AN2,93 €
EkSt6,40 €
Netto14,85 €

Bei 45.000 € pro Jahr ergibt sich ein Stundenlohn von 26,66 €. Die Stunde muss der Arbeitgeber für 43,14 € Anbieten. Davon erhält Franz oder Mehmet 14,85 €.

Sie müssen also 2,9 Stunden arbeiten, um das zusätzliche Geld für die Dienstleistung zu verdienen.

Positiv wirkt sich zukünftig der Rentenbeitrag von 4,96 € pro Stunde aus.

Aus Sicht des Endkunden:

Franz und Mehmet arbeiten je 2,91 Stunden, diese werden vom Endkunden bezahlt. Das dient alles nur dazu, die zwei benötigten Dienstleistungsstunden zu bezahlen, die einen Einkommenswert von jeweils 14,85 Euro haben.

30 Euro notwendiges Einkommen generieren also 40 € MwSt, 37 € EkSt, 35 € LNK ohne Mehrwert, 29 € LNK mit Mehrwert und verursachen 23 € Verwaltungskosten.

Übrigens geht der Faktor von 2,9 noch weiter nach oben, je näher man an die maximale Belastungsgrenze von von 52% (EkSt + Abgaben) kommt.

VK-Preis251,10 €
MwSt40,09 €
Verwaltung23,27 €
LNK AG+AN35,22 €
RV AG+AN28,86 €
EkSt37,22 €
Netto86,43 €

Antworten:

  1. 34%
  2. 251,10 €
  3. Siehe Tabelle

Szenario 3: Beide arbeiten in ihrem Betrieb die Überstunden in einem Minimalstaat ab 

VK-Preis32,63 €
KonsumSt5,44 €
Summe AG27,19 €
Verwaltung0,53 €
Brutto26,66 €
Netto26,66 €

Ich gehe hier von einer Konsumsteuer von 20% und Verwaltungskosten von 2% aus.

Im  Vergleich zu Szenario 2, kann die Dienstleistung deutlich günstiger angeboten werden und erhöht den Nettogewinn von Franz und Mehmet um zwei drittel!

Beide müssen jetzt 1,22 Stunden arbeiten, um sich die Dienstleistung des jeweils anderen leisten zu können.

Aus Sicht des Endkunden:

Franz und Mehmet arbeiten je 1,22 Stunden, diese werden vom Endkunden bezahlt. Damit werden die zwei benötigten Dienstleistungsstunden bezahl, die einen Einkommenswert von jeweils 26,66 Euro haben.

53 Euro Einkommen generieren also 13€ Konsumsteuer und verursachen 1 € Verwaltungskosten.

Der Preisunterschied für den Endkunden kommt natürlich vor allem daher, dass er jetzt nicht mehr 5,8, sondern 2,5 Stunden Dienstleistung erhält. Bereinigt um diesen Faktor bekommt er trotzdem die Dienstleistung für ca. 75% des vorherigen Szenario.


VK-Preis79,62 €
KonsumSt13,27 €
Verwaltung1,30 €
Netto65,05 €


Antworten:

  1. 82%
  2. 79,62 €
  3. Siehe Tabelle

Aus Sicht von Franz und Mehmet:

Beide haben jetzt ca. 15.400 € mehr pro Jahr zur Verfügung. Dieses Geld steht ihnen in Eigenverantwortlichkeit für Altersvorsorge, Gesundheitsvorsorge oder auch Konsum zur Verfügung.

Des weiteren sind sie motiviert Überstunden zu machen oder nebenbei noch etwas dazu zu verdienen, da sie ja zu 82% an ihrere Produktivität beteiligt sind.