Das Schulsystem: Was läuft aktuell falsch

Wie funktioniert Schule?

Das vermitteln von Wissen und Fähigkeiten ist ein Prozess, der sehr individuell geprägt ist. Jeder Schüler und jeder Lehrer ist ein Individuum mit seinen eigenen Fähigkeiten und Hindernissen.

Sowohl für das Lernen als auch für das Lehren ist Motivation enorm wichtig und die Motivation wird durch Erfolg verstärkt. Am besten lernt ein Schüler der sich für ein Thema interessiert und neugierig ist, wie es weiter geht und das Wissen in der Geschwindigkeit angeboten bekommt, in der er es verarbeiten kann. Am besten lehrt ein Lehrer, der wahres Interesse am Fortkommen der Kinder hat, sieht, dass seine Tätigkeit zu Lernerfolgen führt und von den Schülern respektiert wird. Wichtig ist dabei auch die Freiheit für den Lehrer seinen eigenen Weg zum Erfolg (der Schüler) zu wählen.

Was hat das mit der Realität in deutschen Schulen zu tun?

Nichts!

Sprachliche und kulturelle Heterogenität

Nach der Einschulung sind die Kinder oft oder meist in Klassen, in denen nicht jeder, manchmal kaum einer, Deutsch beherrscht. Das führt zu Frust bei allen beteiligten. Die Kinder, die kein Deutsch sprechen grenzen sich aus und fühlen sich nicht angesprochen, die Kinder die Deutsch sprechen können nicht in der Geschwindigkeit lernen, wie es möglich wäre, weil die Lehrer ja trotzdem auf die Fremdsprachler eingehen müssen. Und die Lehrer sind frustriert, weil sie kaum in der Lage sind etwas gutes zu tun.

In höheren Jahrgangsstufen, führt die fehlende Integration dann noch zu mehr Problemen, die oft mit Gewalt gegen die Lehrer einhergehen. Da die Schulen meist staatlich sind, haut auch niemand auf den Tisch und schmeißt die Schüler raus, die den Schulbetrieb stören. Im Gegenteil, man rät den Lehrern jedem Streit aus dem Weg zu gehen und lieber aus dem Klassenzimmer zu fliehen. Was für ein kompletter Blödsinn.

Staatlich gewolltes Versagen

Der Staat als Träger trägt aus ideologischen Gründen noch dazu bei, das von ihm verursachte Problem zu betonieren. Jeder Schuldirektor der nicht opportunistisch ist, muss damit rechnen, wenn er auf Missstände hinweist. Denn dann ist er ja rechts, und die Schläger sind sowieso Opfer und blablabla.

Obwohl vollkommen klar ist, dass man Gruppenunterricht nicht mit zu heterogenen Klassen machen kann, wird alles getan um Homogenität zu verhindern. Am schlimmsten wäre es in einer Kommune eine Schule zu haben, die es den besten und fleißigsten Schülern anbietet zu ihnen zu kommen und ihr Potential besser auszunützen. Solche "Eliteschulen" sind gegen den linken Zeitgeist. Besser alle bleiben dumm (und manipulierbar) als dass es Schüler mit Kopf und Fleiß schaffen, sich besser auf das Leben vorzubereiten.

Fehlende Dynamik

Ich habe 1982 mein Abitur gemacht und noch in den '80 Jahren für das Erlernen von Fremdsprachen einen Vokabeltrainer geschrieben. Der wurde sogar von meinen Nichten benutzt. Vermarktbar war das nicht, aber ich habe ja als Freiberufler neben der Uni genug verdient. Dieser Vokabeltrainer war insofern intelligent, dass er sich gemerkt hat, wie lange sich der Schüler eine Vokabel merken kann und dann die Abfragefrequenz daran angepasst hat. Das ist jetzt gut 30 Jahre her.

Jetzt bezahlen wir in Deutschland Kultusministerien, die für die Bildung verantwortlich sind. Dort hätten schon in den '80ern die esten Vorbereitungen für Digitalisierung laufen müssen. Da sind Leute angestellt, deren einzige Aufgabe es ist, die Schulbildung im Bundesland zu organisieren. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es immer mal wieder motivierte Mitarbeiter gab, die da motiviert waren voran zu gehen. Aber anhand der jetzigen Situation kann man sehen, dass da nichts von Erfolg gekrönt war. Als Resultat dessen sehe ich, dass die Kultusministerien absolut verzichtbar sind.

Vetternwirtschaft

Als ehemaliger Schüler von Bayern ist mir natürlich der Ernst Klett Verlag in Erinnerung, der wohl die meisten Schulbücher gestellt hat. In den '70 Jahren war das ja auch genau so OK.

Aber mE hat sich seitdem nicht viel geändert. Der bayerische Staat bzw. die Kommunen kaufen die Bücher in großen und absehbaren Mengen vom Verlag, Jeder Autohersteller macht da Verträge mit seinen Zulieferern, damit er als Großabnehmer den Nutzen optimiert. Warum also kauft das Land nicht die Rechte an den Lehrbüchern und sorgt dafür, dass sie kostenlos als Kurse zur Verfügung stehen? Die Nutzbarkeit eines digitalen Buches ist ja viel höher als von einem von einem toten Baum. Versuchen sie z. B. mal eine bereits gelöste Aufgabe aus einem Übungsbuch zu wiederholen, selbst wenn sie ausradiert worden ist.

Es spricht ja nichts dagegen, sich immer noch so ein Buch zuzulegen, wenn man auf tote Bäume steht. Aber abseits der Lernmittelfreiheit für Schüler könnte man so auch für interessierte Schüler kostenlose Chancen zur Verbesserung der Bildung anbieten.

Ich denke das wird nicht gemacht, weil der Markt aufgeteilt ist und es kein Interesse an neuen Ideen und Konkurrenz gibt. Die Verlage bekommen ihr gesichertes Geld. Das Geschäftsmodell ist für sie gut. Für die Ministerien leicht. Und so bleibt es halt bei toten Bäumen.

Lehrpläne statt Bildungsziele

Jedes Bundesland hat seine Lehrpläne. Was fehlt sind nationale Bildungsziele. Ich bin durchaus für den Föderalismus in der Bildung. Das "Wie" der Bildung muss frei entscheidbar sein. So können verschiedene Ideen miteinander konkurrieren und sich bessere Alternativen herauskristallisieren. Das "Wohin" muss aber - zumindest in einem Minimum - vorgegeben und national sein. Der Zugang zu Universitäten darf ja nicht davon abhängen, dass man in dem einen Bundesland für das mäßige Beherrschen der Grundrechenarten 15 bekommt, während man bei kleinen Ungenauigkeiten beim Lösen von Differentialgleichungen in einem anderen Bundesland nur noch 7 Punkte rauskommen.

Ein weiterer Problempunkt an Lehrplänen ist die Einschränkung der Freiheit der Lehrer. Lehrpläne sind Planwirtschaft. Ein Leitfaden wie man das Wissen vermitteln kann ist ja hilfreich. Wenn man es aber als Lehrer anders besser kann, dann braucht man diese Freiheit. Das impliziert natürlich auch, dass die Eltern die Schule für ihre Kinder aussuchen können um denen die bestmögliche Bildung zu ermöglichen.

Die Bildungsmisere ist gewollt!

Es ist in keinster Weise alleine Inkompetenz, die zu den Problemen in der Bildung führt. Das System ist auf Versagen trainiert. Je linker ein Bundesland regiert ist, desto schlechter sind die Qualifikationen die in den Schulen erreicht werden. Um das etwas zu verschleiern tut man alles um die Ergebnisse nicht vergleichbar zu machen. Wenn man das bayerische Abitur als Norm für Deutschland von einem zum anderen Jahr verwenden würde, wären anschließend die Unis ziemlich leer.

Auch Bayern könnte um Klassen besser sein! Jetzt könnte man schon die Schüler enorm mit KI unterstützen aber ob das in den nächsten 10 Jahren kommt? Eher nicht. Und dann müsste man es so weit regulieren, dass es nicht mehr effektiv ist.

Was ist die Lösung?

Mein Vorschlag.